Topic outline

  • Die ersten Schritte

    Erwägungen

    Ein Gemüsegarten ist sehr zeitintensiv. Dazu braucht man fast täglich Zeit. Die Tätigkeit einen Garten an zu legen, verlangt außerdem den vollen Körpereinsatz! Vergesse den Faktor Wetter auch nicht.

    Ich versuch es halt mal, so schwierig kann es nicht sein, einfach so mit dem Anbau von Gemüse an zu fangen. Planen und sich ausführlich informieren macht das Risiko von Misserfolg und Enttäuschung erheblich kleiner. Egal ob man als Hobbygärtner oder als Selbstversorger Gemüse anbauen möchte, jeder kann klein anfangen z.B. mit einem Hochbeet oder einer Fläche von 50 Quadrat Meter. Informationen und Anregungen gibt es genug, selber Erfahrungen in der Praxis sammeln ist für Erfolg unbedingt nötig.


    Zuerst sollten folgende 4 Sachen genau in Augenschau genommen und überdacht werden:

    Gartenlage, Boden, Anbau, Planung.

  • Planung, Gartenlage und Anbau

    Planen

    Erst den Boden bearbeiten, bauen, dann erst pflanzen

    Führe von Anfang an ein Gartentagebuch, in dem genau notiert wird, mit welcher Arbeit angefangen wurde und wann. An welchem Tag gepflanzt oder gesät wurde, wo und welche Pflanzen. In welchem Beet was angepflanzt oder pikiert wurde. Ein solcher Anbauplan ist sehr hilfreich als Rückblick, um die jährliche Fruchtfolge genau einhalten zu können und Nachbaukrankheiten sowie einseitiges Auslaugen der Erde zu verhindern.

    Gartenlage

    Lage: Wo soll der Garten kommen? Nord, Süd, Ost oder West Lage? Gibt es viele Bäume die Schatten geben? Ist der Garten auf dem eignem Grundstück, oder in einer Gartenanlage? Gibt es (ausreichendes) Wasser in der Nähe? Ist ein Zaun vorhanden, oder braucht man den nicht weil eine Hecke bereits da ist? Ist die Lage flach oder steinig, unberührt von Menschenhand oder frisch aufgeschüttet in Neuland?

    Nur der sonnigste Platz im Garten kommt zum Anlegen eines Gemüsegartens in Betracht. Viel Sonne wirkt sich sehr günstig auf Wachstum, Aroma und gesunde Inhaltsstoffe aus. Im Schatten wächst kaum ein Gemüse – auch keine Knollen- und Wurzelpflanzen wie Kartoffeln und Möhren, denn deren Blätter brauchen ebenfalls das Sonnenlicht. Das Klima lässt sich nicht beeinflussen – man muss mit den Temperaturen und Niederschlagsmengen leben, die es in der Region gibt. Umso wichtiger ist es allerdings, dass Sie später Ihre Pflanzenauswahl an die Bedingungen anpassen. Wer in einer Weinbauregion lebt, kann unter allen Gemüsearten nahezu beliebig wählen. In rauen Klimagebieten und höheren Lagen ist die Palette etwas eingeschränkt. Wärmeliebendes Gemüse mit langer Zeit zu wachsen, Tomaten beispielsweise, zieht man hier in Deutschland besser im Gewächshaus unter Glas. Das nicht minder wichtige Kleinklima lässt sich aber sehr wohl optimieren: Ideal ist zum Beispiel eine Lage mit einer lockeren Hecke oder einem bepflanzten Zaun, sodass starke Winde abgebremst werden, die Beete aber noch eine sanfte Brise abbekommen. Eine sehr windexponierte Lage ist ebenso ungünstig wie ein allzu geschützter Standort. Ständiger Wind senkt die Temperatur, trocknet die Erde aus und reduziert damit das Wachstempo der Pflanzen. Außerdem fördert totale Windstille die Ausbreitung von Schädlingen und Pilzkrankheiten.

    Anbau

    Was soll in den Garten wachsen? Für die Familie und die Tiere?, Gemüse zum Essen oder auch zum Lagern? Wie viel Platz brauchen die unterschiedlichen Pflanzen. Welche Pflanzen sind gut neben einander zu setzen, welche nicht? Fängt man an mit Pflanzen oder mit Samen? Es gibt Pflanzkalender und sehr viele gute Ratschläge. Wie es dann in der Praxis funktioniert, hängt u. A. ab vom Boden, Bodenbearbeitung, Qualität der Pflanzen, investierte Zeit und das Wetter.

    Wenn es der erste Garten ist, versuche es mit Pflanzen und Samen. Dann kann das Ergebnis zum Vergleich dienen. Wann fängt man am besten an? Was braucht man dazu?

    Saat- und Pflanzgut: gesundes, keimfähiges Saatgut bzw. gesunde Jungpflanzen von Gemüsearten, die ausgesät bzw. ausgepflanzt werden. 


     
    Werkzeug: Werkzeug zur flachen Bodenlockerung (Kultivator, Rollkultivator, Flachschneider, Harke oder Handegge), Rechen, Schaufel, Pflanzwerkzeug für Jungpflanzen (Pflanzholz, -kelle, -messer). Bewässerung: Regentonne, Gießkannen, Brunnen, Wasserleitung, Schläuche.
    Zubehör: Pflanzschnur, Etiketten, Transport- oder Schubkarre, gegebenenfalls Mulch Folie, Vliesmaterial oder Kulturschutznetze

  • Boden,Boden bearbeiten, Bodenhilfsstoffe

    Boden

    Der andere Entscheidender Punkt ist der Boden. Der ideale Gartenboden ist ein krümeliger, gut durchlüfteter Boden, der ausreichend Wasser speichern kann, sich leicht bearbeiten lässt und der genügend Nährstoffe enthält. (Lehm/Sandboden)

    Merkmale der unterschiedliche Bodenarten:

    Sandiger Boden -sehr leicht, jedoch oftmals nährstoffarm 

    Moor-Böden – schwarzer, sehr feuchter Boden 

    Schwere Böden – oftmals lehmhaltig, sehr fruchtbar, mit Stau-nässe behaftet, wird im Sommer extrem hart 

    Kalkhaltige Böden (auch alkalische Böden genannt) – helle, steinige Böden, durchlässig und fruchtbar 

    Kalkfreie Böden (auch saure Böden genannt) – speichern Feuchtigkeit gut, können mit Kalk neutralisiert werden

    Mit einfachem Trick die Bodenart bestimmen:

    Zur Bestimmung etwas feuchte Gartenerde in der Hand zu einer Kugel formen und dann versuchen, daraus eine "Wurst" zu rollen. Ist das nicht möglich und besitzt die Erde eine krümelige Struktur, handelt es sich um Sandboden. Lässt sich die Wurst gut formen und ist die Erde glatt, aber nicht klebrig, handelt es sich um Lehm-/Sandboden. Lässt sich die Wurst gut formen und ist die Erde nicht nur glatt, sondern auch klebrig, handelt es sich um Lehmboden.

    Aufgabe:

    Versuche auf diese Weise die Bodenart zu bestimmen auf dem Wwoof-hof.

    Boden bearbeiten

    Der Boden – mit harter Arbeit fängt es an!

    Wenn der Boden verhärtet und durchzogen von Wurzeln ist, ist die einzige Lösung den mit dem Spaten zu bearbeiten. Gute 20 bis 30 Zentimeter tief soll der Boden umgegraben werden und von Unkraut, Wurzeln und grobem Material wie Steinen und Stöcken befreit. Um den Boden zu verbessern, kann man in die gelockerte Erdschicht organisches wie Hornspäne und Dung einarbeiten und Komposterde unterschieben. Um den Boden auf natürliche Art und Weise zu verbessern, empfiehlt sich eine Gründüngung im Spätsommer/Herbst, die für Nährstoffe sorgt. Dafür werden geeignete Pflanzen wie Klee, Raps, Sonnenblumen, Gelbsenf, Lupinen oder Phacelia (Bienenfreund) gepflanzt beziehungsweise ausgesät. Wenn sie ausgewachsen sind, werden sie einfach in den Boden eingearbeitet. Das spart in der Zukunft eine Menge Kraft und Zeit beim Pflanzen und Pflegen.

    Überdenken und planen:

    Was soll alles an Bodenarbeit gemacht werden, wann (Zeit + Dauer) und was brauche ich dafür (Kraft, Geräte, organisches Material)?

    Erst wenn das „Gerüst“ des Gartens in Form von Wegen und Hecken da sind, sollten die Kultur/Pflanzen ausgewählt werden. Lokale Steine für die Wege und heimische Pflanzen sparen oft nicht nur Geld, sondern fügen sich auch besser in die Umgebung ein. Wer die Bedürfnisse der gewählten Pflanzen an Platz, Boden und Lichtverhältnisse genau beachtet, spart sich ebenfalls eine Menge unnötiger Pflegearbeiten.

    Bodenhilfsstoffe:

    Algenkalk und Gesteinsmehl. Anders als Dünger enthalten Bodenhilfsstoffe kaum Pflanzennährstoffe wie Stickstoff oder Phosphor, dafür versorgen sie den Boden mit wichtigen Mineralien, zum Beispiel Calcium, und enthalten Spurenelemente wie Kieselsäure, Magnesium und Zink. Faustregel: im Herbst auf etwa einen Quadratmeter Fläche einen gehäuften Esslöffel ausbringen. Gesteinsmehl wie Lavamehl oder Urgesteinsmehl fördert die Humusbildung und unterbindet unangenehme Gerüche im Kompost oder beim Ansetzen von Pflanzenjauche. Algenkalk verringert bei regelmäßiger Anwendung zusätzlich die Infektionsgefahr mit Krautfäule, Mehltau, Kohlhernie und anderen Pilzerregern. Mit Bentonit-Granulat können Sie karge Böden verbessern.

  • Beete und Hochbeete anlegen. Der Komposthaufen.

    Erst wenn alles andere fertig ist, werden die Beete angelegt.

    Der nächste Schritt sind dann die Pflanzen. Sehe dir vor dem Sähen genau an welche Pflanzen gut neben einander wachsen oder nach einander wachsen können. Wann ist der beste Zeitpunkt zum sähen oder die vorgezogenen Keimlinge aus zu pflanzen oder warten bis es bereits größere Pflanzen sind?





    Beim Erstellen eines Hochbeetes bestimmt man selber den Boden/Zusammensetzung. Zu dem Boden Vorbereitungen gibt es mehrere Schritte für den Anfang: Der Untergrund soll gut Wasser durchlassen, wenn nicht? Eine Schicht Kies oder Sand gleich auf den (Mutter)Boden anbringen. Anleitungen für die folgenden unterschiedlichen Schichten sind: nach einander aufschichten: Häckselgut oder Grünabfälle, dann eine Schicht verrottetes Laub oder/und wenig Grass Abschnitte, die folgende Schicht besteht aus grober, halb fertiger Kompost und Gartenerde, dann etwas Stroh zum Abdecken und als letztes im Frühjahr, wenn man anfängt Erde je nach Bepflanzung. Die Schichten sollen jedenfalls 25 cm dick sein. Natürlich ist die ganze Höhe mit bestimmend: ist das Hochbeet richtig hoch, mache eine dickere untere Schicht aus Häckselgut auf einer dickeren Schicht (Kies/Sand) zum Wasserabfluß und Stabilisation.

    Kompostplatz anlegen

    Der Untergrund des Kompostplatzes wird nicht versiegelt, damit Regenwürmer und andere Bodenlebewesen in den Kompost einwandern können, um ihn zu zersetzen. Außerdem kann überschüssige Feuchtigkeit so direkt in der Erde versickern. Siehe Kompost Kurs.

  • Anregungen zur Praxis und interessante Video Beiträge

    Gartenlage: Messe die Größe und mache eine Skizze. Wo sind Nord-West-Ost oder Süd?

    Zeichne hecken ein, wo werden Pfade, Komposthaufen usw. geplant?

    Boden bestimme den Boden, was braucht man um den Boden auf zuarbeiten?

    Anbau Beete im Gemüsegarten sind praktisch: was wird wo geplant? Zeichen das in der Skizze ein.

    Planen . Fange an mit deinem Gartentagebuch. Beschreibe auch die unterschiedlichen Aktivitäten und wieviel Zeit es beansprucht.

    Tipp: Nimm in den Erwägungen nicht nur einen ´flachen´ Garten in Betracht. Terrassen Gärten und Hochbeete können eine gute Wahl sein, wenn das Grundstück nicht flach oder ´nur´ aus Erde besteht.

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